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Welt-Herz-Tag vom 29. September 2017: Kennen Sie Ihre Werte?

Spätestens mit 50 Jahren sollte jeder über seinen Blutdruck, die Cholesterin- und Blutzuckerwerte Bescheid wissen. Denn mit vorbeugenden Massnahmen kann man sich wirkungsvoll vor einem Herzinfarkt schützen und sein Leben verlängern.

 

 

Dr. Robert C. Keller, Geschäftsführer und Bereichsleiter Schweizerische Herzstiftung

 

In einer kürzlich veröffentlichten Studie analysierten Forscher die Daten von rund 15'000 Amerikanern im Alter von 50 bis 89 Jahren. Sie bildeten eine Gruppe mit denjenigen, welche nie geraucht hatten, nicht adipös waren und Alkohol nur moderat tranken. Nun verglichen sie diese Gruppe mit der Gesamtpopulation der USA. Das Ergebnis war eindrücklich: Nicht nur hatte diese Gruppe eine um sieben Jahre längere Lebenserwartung. Auch traten erste Anzeichen von Invalidität bei ihnen erst sechs Jahre später auf. Beim Vergleich der besten mit den schlechtesten Profilen betrug der Unterschied der Lebenserwartung sogar 12 Jahre bei Frauen und 11 Jahre bei Männern.

 

So eindrücklich diese Resultate sind, überraschend sind sie nicht. Denn neun von zehn Herzinfarkten werden von Faktoren verursacht, die beeinflussbar sind. Beim Hirnschlag verhält es sich ähnlich. Die meisten Herz-Kreislauf-Krankheiten sind denn auch die Folge einer schleichenden, jahrzehntelangen Erkrankung der Gefässe, der Arteriosklerose. Rauchen, hoher

Blutdruck, zu viel Cholesterin im Blut und Diabetes gehören zu den wesentlichen Risikofaktoren. Wer seine Risiken kennt und etwas dagegen unternimmt, schützt

sich. Senkt man beispielsweise einen zu hohen Bluthochdruck um 10 mmHg, sinkt

das Herzinfarktrisiko um 25 Prozent.

 

Am Bluthochdruck lässt sich aber auch veranschaulichen, dass viele ihre Risikofaktoren nicht kennen: Schätzungsweise jede vierte erwachsene Person in der Schweiz hat einen erhöhten Blutdruck, ein Drittel der Betroffenen weiss nichts davon. Dabei lässt sich ein leicht erhöhter Blutdruck zum Beispiel durch die Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung normalisieren. Die Kenntnis der persönlichen Risikofaktoren ermöglicht also nicht nur eine allfällige medizinische Behandlung, sondern motiviert auch zur Änderung des Lebensstils.

 

Unser Aufruf zum Weltherztag lautet deshalb: Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand, lernen Sie Ihre Risikofaktoren kennen. Das ist einfach, wirksam und wissenschaftlich erwiesen.