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Wie können Kinder in belasteten Familien unterstützt werden?

Die Fachtagung in Biel zum Thema psychische Erkrankungen von Eltern, Sucht und häusliche Gewalt sorgt für einen vielseitigen Austausch unter den rund 450 Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz. Die Auswirkungen auf die Kinder und die Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Familien stehen dabei im Fokus.

 

Vom Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz

 

„Ich kannte meine Mutter mit ihrem wahren Gesicht, eine liebe und nette Mama, wenn sie nüchtern war, denn es lag am Alkohol, wenn sie durchdrehte und böse wurde…“, diese beklemmende Aussage eines jungen Mädchens verdeutlicht die schwierige Situation von Kindern suchtkranker Eltern. Eltern, die emotional nicht verfügbar sind, deren Verhalten je nach Verfassung anders und damit unberechenbar ausfällt, Familien in denen häusliche Gewalt den Alltag beherrscht: Wenn Väter und Mütter ihre Erziehungsaufgabe nicht wahrnehmen können, ist Unterstützung von aussen ein wichtiges Thema. Eine psychische Erkrankung oder ein Suchtproblem eines Elternteils und häusliche Gewalt belasten das gesunde Aufwachsen von Kindern. Diese drei familiären Belastungssituationen sind häufig miteinander verknüpft. So ist beispielsweise in 40% der Fälle von häuslicher Gewalt auch übermässiger Alkoholkonsum im Spiel.


Kindern helfen, aber wie?
Wie kann Heranwachsenden in dieser schwierigen Situation geholfen werden? Kann einem Kind geholfen werden, ohne gleichzeitig dessen Eltern zu unterstützen? Ist es umgekehrt sinnvoll, belastete Eltern zu unterstützen, ohne ihre Kinder mit zu berücksichtigen? Die Tagung in Biel liefert dazu Antworten, wobei der Fokus auf der Situation der betroffenen Familien, deren Bedürfnissen und der Unterstützungsmöglichkeiten liegt. So wird von der Professorin Claire Chamberland aus Montreal z.B. die Wichtigkeit einer verbesserten Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Institutionen für Kinder und Erwachsene hervorgehoben. Die Fachtagung in Biel setzt hierzu einen Impuls, indem sie Austausch und Koordination unter Fachleuten verschiedener Bereiche anregt.


Verschiedenste Beiträge zum Thema 

Plenumsreferate von mehreren Fachpersonen aus dem In- und Ausland, die Vorstellung regionaler und kantonaler Projekte aus der Praxis, eine Podiumsdiskussion mit Politikerinnen und Politikern sowie Erfahrungsberichte von Betroffenen bieten neue Erkenntnisse und Einblicke in die vielschichtige Thematik. Mit rund 450 Teilnehmenden aus dem Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich ist die Tagung ausgebucht. Sie wurde organisiert von: Kinderschutz Schweiz, Sucht Schweiz, dem Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz, Gesundheitsförderung Schweiz, Pro Mente Sana, Institut Kinderseele Schweiz und der Coordination romande des associations d'action pour la santé psychique.
Alle Präsentationen zur Tagung sowie die Liste der präsentierten Angebote und Projekte aus der Praxis stehen.

 

Alle Präsentationen zur Tagung sowie die Liste der präsentierten Angebote und Projekte aus der Praxis stehen demnächst auf www.kinderschutz.ch und www.npg-rsp.ch/tagung zur Verfügung.