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Prävention bei chronischen Krankheiten: Evivo baut aus mit einem innovativen Geschäftsmodell

Das Programm Evivo gilt als Musterbeispiel in der sekundären Präventionsförderung bei chronischer Krankheit. Es bietet ein Selbstmanagement-Training an, das allen 2.1 Millionen Betroffenen in der Schweiz und ihren Angehörigen offen steht. Ab Herbst 2018 baut Evivo aus und arbeitet mit einem neuen, innovativen Geschäftsmodell sowie neuen Partnern.

 

Von Bruno Umiker, Leiter Netzwerkstelle Verein Evivo Netzwerk

 

Seit 2012 bietet der Verein Evivo das Trainingsprogramm „Gesund und aktiv leben“ in der Schweiz an. Das an der Stanford University entwickelte Selbstmanagement-Programm setzt gezielt auf Patientenemanzipation und die Selbstbestimmung von Erkrankten. Es liegt damit im Gesundheitswesen voll im Trend. In insgesamt nur 15 Stunden Training (1 Training à 2.5 Stunden während 6 Wochen) lernen Betroffene ihren Alltag trotz chronischer Krankheit gesundheitsbewusst und aktiv zu gestalten. Das Training richtet sich dabei nicht nur an die Betroffenen selbst, sondern auch an deren Angehörige.

 

In allen durchgeführten Kursen konnte man durchwegs positive Resultate und eine hohe Zufriedenheit bei den Teilnehmenden verzeichnen. Einzig die Verbreitung der Kurse in den ausgewählten Regionen erreichte die Erwartungen noch nicht vollständig. Daher hat Evivo eine grundsätzliche Neuausrichtung des Angebots vorgenommen und geht mit einem innovativen Geschäftsmodell neue Wege. Dieses umfasst folgende zentralen Elemente:

 

1. Konsequentes Pricing: Das Training wird konsequent zum Preis von CHF 480.– (d.h. nur CHF 32.– pro Stunde) ausgeschrieben und ist nicht mehr wie bis anhin kostenlos. Ganz im Sinne von: «Was nichts kostet ist nichts wert!» Evivo verfolgt damit ein Marktmodell mit "Abfederung" (s. unten).

 

2. Kostenträgerschaft durch Zusatzversicherung: Die SWICA hat als erste Krankenkasse Evivo in ihren Leistungskatalog für Zusatzversicherte aufgenommen. Ist eine betroffene Person oder ein Angehöriger bei SWICA versichert, übernimmt die Kasse einen grossen Teil der Kosten. Evivo ist mit weiteren möglichen Kostenträgern im Gespräch.

 

3. Limitierte Anzahl Gutscheine: Mitglieder, Förderer und Partner von Evivo, die einen finanziellen oder einen Sachbeitrag leisten, können eine limitierte Anzahl Gutscheine für eine vergünstigte Teilnahme an ihre "Kunden"/"Kontakte" abgeben. Die Gutscheine stellen einen niederschwelligen Zugang auch für sozial Schwache sicher.

 

4. Zentrale Vermarktung, lokal ausgerichtet und unterstützt: Evivo steuert die Vermarktung der Trainings neu zentral und schaltet ab 1.10.2018 eine zentrale Online-Plattform auf. Evivo wird dabei von den Mitgliedern und weiteren Partnern mit lokaler und nationaler Ausstrahlung unterstützt (z.B. Careum Stiftung, Ebnet Stiftung, Krebsliga Schweiz, PKRück, Pharmasuisse, Medbase). Die heute rund 20 Mitglieder von Evivo umfassen alle möglichen "Player" im Gesundheits- und Sozialwesen: Kantone, Gesundheitsligen, Spitäler, Ärzte-Netzwerke, Spitex-Organisationen.

 

5. Ausbau zu flächendeckendem Angebot: Evivo baut sein Netz an Standorten laufend aus und sucht weitere Partner. Noch im 2018 werden die Ostschweiz und das Wallis neu Trainings durchführen.

 

Mit diesen Massnahmen treibt Evivo die breite Verankerung des Trainings in der Bevölkerung voran und zeigt Wege auf, wie man Gesundheitsförderung mit innovativen Methoden sowohl inhaltlich wie auch wirtschaftlich in die Tat umsetzt.

 

 www.evivo.ch